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Abbildung oben: Eine Grafik aus dem Jahr 1320 zur Veranschaulichung der Kugelgestalt der Erde. Sie stammt aus einem Abdruck des Werks "L'Image du monde" (dt.: "Das Bild der Welt") des französischen Priesters und Dichters Gautier de Metz. Sammlung von Verweysen wider die Luegen vom fynsteren MittelalterAls ich selbst noch ein Mittelalter-begeisterter Jugendlicher war, dominierten in Film und Fernsehen bunte Abenteuergeschichten von einem reichlich romantisierten Mittelalter. Minne und Schwertergeklirr beherrschten Leinwand und Mattscheibe, ehrenhafte Ritter dienten guten und gerechten Königen. Historiker schüttelten regelmäßig den Kopf über diese Verklärung. Heute ist das Pendel in den Medien weit in die andere Richtung ausgeschlagen. Filme und Fernsehserien überbieten sich gegenseitig darin, das Bild des Mittelalters so finster wie möglich zu zeichnen; und je "finsterer" es gelingt, desto "authentischer" wird es von Fans und Kritikern hochgejubelt. Beides ist von der Realität, wie Archäologen und Geschichtswissenschaftler sie mühsam zusammenpuzzlen, ungefähr gleich weit entfernt. So war das europäische Mittelalter zwar vom christlichen Glauben dominiert, aber es wurde trotzdem nicht gleich jeder Abweichler von der kirchlichen Lehre auf den Scheiterhaufen gezerrt; Frauen waren zu Männern nicht gleichberechtigt, aber auch weit davon entfernt, rechtlos zu sein; der Adel war gegenüber dem Volk privilegiert, aber dennoch an Gesetze gebunden. "Das Mittelalter" als Epoche war zwar kein Paradies, aber auch keine Hölle auf Erden; es war in erster Linie eins: Anders als heute. In meinen eigenen Romanen gebe ich mir größte Mühe, meine "mittelalterlichen" Fantasy-Welten differenziert auszugestalten; tatsächlich werden die Bücher meiner Falkenflug-Trilogie von manchen Rezensenten für Historienromane gehalten (und für ihre Authenzität gelobt :-D). Letztendlich aber bin ich in der Geschichtswissenschaft trotz aller leidenschaftlichen Recherche nur ein interessierter Laie. Wenn es darum geht, das Mittelalter nüchtern zu erklären, verweise ich daher lieber auf die Profis, die darin sehr viel besser sind als ich. Die hier zusammengetragenen Links führen zu Artikeln, in denen Historiker fundiert gegen verbreitete Klischees anarbeiten - im Finsteren wie im Verklärten. Zur Stellung der Frau:
Zur Rolle der Kirche:
Zum Rittertum:
Zu Ständegesellschaft und Rechtsordnung:
Zu Hygiene und Gesundheit:
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